Bereit für Tag X – Die perfekte Vorbereitung für den (Neu)start
Hoffentlich kann im neuen Jahr wieder trainiert werden. Fakt ist, dass der Tag kommen wird, an dem der Ball wieder rollen darf. Zwangsläufig startet dann eine Vorbereitung, die abermals, nach vielen Wochen ohne Fußball, eine Besonderheit darstellt. Wie du diese Vorbereitung angehen kannst und was du dir und deinen Spielern ersparen solltest, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Survival of the fittest
Wir nehmen die Darwin’sche Evolutionstheorie hier nicht so genau und wollen mit euch über den Aufbau von Fußballfitness sprechen. Das wichtigste gilt heute mehr denn je: verschwende keine Zeit mit Läufen! Deine Spieler sind in den vergangenen Wochen ausreichend Laufen gewesen. Jetzt ist Zeit für Fußball! Organisiere dein Training, nach einem guten Erwärmungsprogramm, ausschließlich in Spielformen. Nutze Steuerungselemente und Provokationsregeln, um das gewünschte Verhalten der Spieler zu erzeugen.
Reihe Klein -und Großspielformen, Spielsimulationen und spielnahe Individualtrainings geschickt aneinander. So werden deine Spieler automatisch fit UND du kannst an Inhalten arbeiten. Im Fußball wird nicht nur monoton im Kreis gelaufen, sondern es gibt viele explosive Aktionen, Sprints und Richtungswechsel mit Trab -und Gehpausen. Diese Anforderungen lassen sich am besten in Spielformen trainieren.
„Ich habe noch nie gesehen, wie ein Klavierspieler um das Klavier gelaufen ist, bevor er angefangen hat zu spielen“ – Jose Mourinho
Belastung ausschließlich in Spielformen
Einmal wöchentlich solltest du eine Hauptbelastung setzen. Wir spielen hier zwei Wochen 8 gegen 8 bis 11 gegen 11 (zum Beispiel 2 x 10 Minuten mit 2 Minuten Pause dazwischen), dann 5 gegen 5 bis 7 gegen 7 (zum Beispiel 4 x 4 Minuten mit zwei Minuten Pause) und die nächsten zwei Wochen 3 gegen 3 (zum Beispiel 6 x 1 Minute mit 2:30 Minuten Pause dazwischen und davon 2 Serien). Steigere das Verhältnis von Belastung und Pause langsam, indem du die Spielzeiten steigerst oder Pausenzeiten verringerst (bei 3 gegen 3). In der ersten Trainingswoche der Vorbereitung machst du diese Hauptbelastung an zwei Tagen, die drei Tage auseinander liegen. In den weiteren Wochen wird drei Tage vor dem Testspiel die Hauptbelastung gesetzt.
Erstmal alles trainieren
Die ersten zwei Wochen der Vorbereitung nutzen wir, um alle vier Spielphasen zu trainieren. Du gibst einen ersten Überblick, wie die Mannschaft in Ballbesitz, den Umschaltphasen und bei Ballbesitz des Gegners agieren soll. Grundsätzliche Abläufe in den einzelnen Spielphasen werden einstudiert. Ziel ist es, dass die Mannschaft schnellstmöglich auf Wettkämpfe vorbereitet wird. Nach diesen zwei Wochen Training kann das erste Testspiel stattfinden.
Testen, testen, testen?
Das Thema Testspiele wollen wir natürlich auch kurz aufgreifen. Das erste Testspiel setzen wir erst nach zwei Wochen Training an. Die folgenden Testspielgegner könnt ihr nach den Spielphasen aussuchen. Wenn ihr unter der Woche beispielsweise gegen Ballbesitz des Gegners trainiert habt, macht es Sinn, einen Testspielgegner auszuwählen, der euch in seinem Ballbesitz fordert, um die Verhaltensweisen im Wettkampf zu erproben. Auch die Spielzeiten für jeden einzelnen Spieler solltet ihr von Spiel zu Spiel steigern. Startet bei 45 Minuten und erhöht die Einsatzzeiten von Woche zu Woche.
Alles mit einem Plan im Hinterkopf
Nachdem in den ersten zwei Wochen inhaltlich die „grundsätzliche Ausrichtung“ trainiert wurde, startet in der dritten Woche die Periodisierung, die uns für den Rest der Saison begleitet. In jedem Monat soll jede Spielphase eine Woche lang trainiert werden. Gestartet wird in Woche 3 der Vorbereitung mit Ballbesitz. Als Beispiel könnte an der Spieleröffnung vom Torhüter gearbeitet werden. In der darauffolgenden Woche wird das Umschalten nach Ballverlust trainiert. Hier kann der Trainer zum Beispiel an das Thema der Vorwoche anknüpfen, also das Verhalten nach Ballverlust an der eigenen Kette trainieren.
In der nächsten Woche wird gegen Ballbesitz des Gegners trainiert. Hier kann beispielsweise das Pressingverhalten gegen Spieleröffnung vom Torhüter verbessert werden. Vielleicht ist euch aufgefallen, dass hier das Thema von vor zwei Wochen wieder relevant ist. Das Pressing ist sofort schwierig, da die Mannschaft bereits Lösungen in Ballbesitz hat. Sie muss diese auf der anderen Seite jetzt gegen gutes Verteidigungsverhalten abrufen. Das Trainingsniveau steigt automatisch.
Abgeschlossen wird der Monat mit dem Umschalten nach Ballgewinn. Hier könnte, um den roten Faden beizubehalten, der Ballgewinn an der eigenen Kette trainiert werden.
Im nächsten Monat wird vorangeschritten und an weiteren Spielsituationen gearbeitet. Du kommst somit nie wieder in die Situation, dass du nicht weißt, was du trainieren sollst. Die Trainingseffekte werden sich deutlich erhöhen!
Abbildung 1 So könnte die Vorbereitung aussehen! Aber bitte: Sei flexibel und pass bei Bedarf an…
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