Führung als Trainer – Warum Führung simpel, aber nicht einfach ist!
„Trainer, wie spielt der kommende Gegner seine Standards?“ Obwohl wir keine Ahnung haben, antworten wir selbstsicher irgendeine Variante, die uns gerade einfällt. Wir sind immerhin Trainer, das Alpha und Omega des Ganzen, müssen unsere Autorität wahren und wissen alles. Dabei sind es genau diese Momente, die über uns als Trainer (und Mensch) und somit als Führungsperson bestimmen.
Zwei Sachen sind in diesem Moment passiert: Nebenan steht der Co Trainer, der genau weiß, dass wir keine Ahnung von den Standards haben und lernt, dass es ok ist zu lügen, wenn es uns in den Kram passt. Warum sollten wir ihn nicht auch anlügen, Vertrauen sieht anders aus… Zum anderen wecken wir bei der Mannschaft intuitiv und nach und nach dasselbe Gefühl. Auf welche Aussagen kann ich mich als Spieler nun verlassen und welche nicht? Die Wahrheit zu sagen ist also viel wichtiger als die Frage nach „autoritärem“ oder „kooperativem“ Führungsstil.
„Es gibt nur eine Fähigkeit, von der ich sicher bin, dass sie jeder Anführer braucht: Mut. Den Mut die Wahrheit zu sagen und zu tun was man sagt“– Simon Sinek
Warum Lügen uns umbringen können…
Die Gründe dafür sind genauso einfach wie einleuchtend. Wir Menschen sind gebaut, um unsere Spezies am Leben zu erhalten. Tausende von Jahre zurück hatten kleine Lügen eine deutlich größere Konsequenz, sie haben unser Überleben gefährdet. Auch der Uhrzeittrainer musste sich darauf verlassen können, was seine Kollegen ihm sagen, sonst war die Folge keine Niederlage, sondern der Tod. Ein Kernelement unseres evolutionären Überlebens war das Zusammenleben in Gruppen, die sich vertrauen konnten. Deswegen fühlen wir uns intuitiv zu Leuten hingezogen, die uns die Wahrheit sagen und halten uns genauso intuitiv von solchen fern, die es nicht tun.
Integrität und wie man sie erlangt
Was ist also zu tun? Die Antwort ist genauso simpel wie anspruchsvoll: Sag die Wahrheit. Oder wie Gregg Popovich (Coach der San Antonio Spurs und 5-facher NBA Champion) es nennt: „right between the eye’s honesty“.
Wie alles ist auch das Training. Jemand macht etwas Gutes, sag ihm oder ihr, dass es gut war. Jemand setzt etwas in den Sand sag, dass es schlecht war und was besser gemacht werden kann. Reiht sich Wahrheit an Wahrheit spricht man irgendwann von Integrität und ist einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer besseren Führungsperson. Also lautet die die Antwort auf eine Spielerfrage manchmal eben: „Ich weiß es nicht“.